19.08.2025. Sie sagten, Sie wollten den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky als Freunde auf seiner Reise in die USA begleiten und ihn unterstützen. Das glaube ich gerne. Dennoch muss es sehr gute Gründe geben, dass sich acht erfahrene europäischen Spitzenpolitiker Staatsoberhäupter so kurzfristig auf den Weg in die USA gemacht haben. Trumps Treffen mit seinem Freund „Wladimir“ Putin in der letzten Woche muss ihnen viel Sorge bereitet haben. Vor allem darüber, dass sie Ihren großen, in Richtung Putin abdriftenden Verbündeten, die USA verlieren könnten und ein Riss oder sogar ein Bruch in den Beziehungen entsteht.
Es sind viele, vor allem militärische, Abhängigkeiten im Spiel. Es bestehen viele Einzelinteressen bei den Teilnehmern. Die Nato würde ohne die USA kaum Bestand haben. Die EU könnte wirtschaftlich standhalten, würde aber ohne die USA schnell zum militärischen Opfer werden und intern durch russlandfreundliche Mitgliedstaaten an Substanz verlieren. Finnland verzeichnet stärkere Aktivitäten des russischen Militärs an seiner Ostgrenze. Deutschland, Großbritannien und Frankreich sorgen sich u.a. um die Wirtschaft in ihren Ländern, die durch Zölle leidet.
Man hatte auch die Sorge, dass Präsident Trump die Veranstaltung aus den Angeln hebt, wie beim ersten Meeting mit Zelensky im Oval Office. Das dieses nicht passiert ist, liegt wahrscheinlich daran, dass sich die europäischen Politiker sehr gründlich auf dieses Treffen und den Dialog mit Präsident Trump vorbereitet haben und Trump selbst genau wusste, dass er keinen Eklat riskieren konnte.
Es lag definitiv im Interesse der USA, dass dieses Treffen gut verläuft. Alles schien inszeniert, um von anderen Problemen abzulenken. Die Wirtschaft in den USA leidet. Viele Einnahmen und Erfolge, die von der Trump-Regierung versprochen waren, bleiben aus.
Schlussendlich waren alle froh, dass das Treffen glimpflich über die Bühne gegangen ist. Bundeskanzler Friedrich Merz hat dieses in seiner kurzen Abschlussrede bestätigt. Vielleicht ist es dann auch zweitrangig, dass keine verwertbaren Ergebnisse zustande kamen. Keine Abkommen, keine Verträge, kein Waffenstillstand, keine Einigung über die von Russland entführten Kinder, kein neuer Termin. Stattdessen gab es jede Menge hoffnungsvolle Absichtserklärungen, auch für ein Dreiertreffen mit Zelensky, Trump und Putin für Friedensverhandlungen. Stattdessen geht das Bomben und Zerstören weiter. Viele Menschen in der Ukraine und in Russland werden sterben. Im Grunde ist alles so geblieben, wie es ist.
Die Russen haben ihre Haltung nicht geändert, was sie auch nicht müssen, weil die USA sie nicht unter Druck setzen. Ein Sprecher der russischen Regierung sagte letztes Wochenende in den Medien, dass man überrascht sei, dass Trump ihnen gegenüber stets viel Druck angekündigt hat und dann am Ende nichts passiert sei.
Donald Trump verbreitet also weiter Chaos. Dieses Mal hat er es so weit gebracht, dass sich acht Staatspräsidenten innerhalb von wenigen Tagen auf den Weg in die USA machen, um Schadensbegrenzung im Interesse aller zu betreiben. Wer weiß, was noch alles kommt. Durchatmen! Uns bleibt die Hoffnung auf bessere Zeiten.
In den Medien geht es nach diesem Meeting flott weiter. Es wird unglaublich viel diskutiert und niemand fragt sich „warum“. Alle Beteiligten der Konferenz verkaufen das Treffen als Erfolg, obwohl nichts Konkretes herausgekommen ist. Zum Thema Sicherheit und Schutz durch die USA für die Ukraine gibt es nur Absichtsbekundungen. Es wird sogar diskutiert, ob England, Frankreich und auch Deutschland Truppen in die Ukraine schicken könnten, obwohl der Kreml das weiterhin strikt ablehnt und als Bedrohung ansieht. Auch zum Thema Dreiertreffen für konkrete Verhandlungen hat der Kreml nichts konkret geäußert, sondern beharrt auf seinen Bedingungen für ein Treffen.
Übrigens, die Schweiz hat sich bereits für ein Treffen der drei Teilnehmer Zelensky, Trump und Putin angeboten und will dafür Putin sogar die Immunität verleihen. Das bedeutet, dass der mit internationalem Strafbefehl belegte Putin im Falle seiner Teilnahme nicht verhaftet wird und danach wieder nach Hause fahren darf.
Dazu fehlen mir ebenso die Worte wie zur folgenden Aussage:
Donald Trump behauptet, dass er schon sechs (!) Kriege beendet hat. Nur er weiß, wann und wo und wie. Na ja, ob das schon für den Friedensnobelpreis ausreicht? (UK)
Das Bild zeigt übrigens Bäume, die ich in Irland fotografiert habe. Das erschien mir gehaltvoller und positiver als Politiker, ergebnislos auf der großen Bühne.
Teil 1 Gedanken zum Treffen von Putin und Trump in Alaska
Als ich noch Kind war, hat mich mein Stiefvater wie verabredet nachts geweckt. Wir haben Kämpfe von Mohammed Ali angesehen. Am Ende gab es immer ein Ergebnis. Entweder hat der eine oder der andere gewonnen. Wir hatten stets unseren Spaß daran, den „Größten“ im Ring tanzen zu sehen. Gestern beim Treffen von Putin und Trump bin ich im Bett geblieben. Wochenende. Ausschlafen. Ich wusste es irgendwie vorher, dass Trump keine Ergebnisse für die Ukraine einfahren wird.
Fazit: Trump hat verloren, weil er, wie sonst auch, viel gesabbelt und keine verwertbaren, verlässlichen, positiven Ergebnisse eingefahren hat. Putin hat gewonnen, weil er Zeit für seinen Krieg gewonnen hat. Außerdem durfte er mal wieder vor die Tür. Er wirkte alt, die Bühne erscheint für ihn inzwischen doch etwas zu groß. Europa hat nicht verloren! Schließlich war es bei diesem Treffen der ewig-gestrigen nicht dabei.
Wirklich verloren haben die vielen Menschen in der Ukraine und in Russland, die weiterhin ihr Leben im Krieg verlieren oder verletzt werden. Der zweite große Verlierer ist das Klima: Die zwei alten Männer und ihr Gefolge flogen 5.000 bzw. 6.000 km nach Alaska. Journalisten kamen von überall her angereist zur inhaltslosesten Pressekonferenz der Geschichte. Fahrdienste, lecker Essen für alle, der Energieverbrauch für alles. Das alles passierte für nichts. Es gab kein Ergebnis! Vielleicht, dass sich die beiden Alten nun dutzen.
Das Bild zeigt übrigens Bäume, die ich in Irland fotografiert habe. Das erschien mir gehaltvoller und positiver als Politiker, ergebnislos auf der großen Bühne.
(UK)