Es ist eine riesige Chance für Mensch, Planet – und Wirtschaft. Aber würde ein globales Plastikabkommen der Wirtschaft schaden? Im Gegenteil, sagen die die Unternehmen. Selten war die Chance greifbarer, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit ökologischer Verantwortung zu verbinden. Ein globales Plastikabkommen wäre ein Modernisierungsprojekt, das viele Gewinner hätte. Die vorliegenden Daten und Szenarien zeigen neben den ökologischen und gesundheitlichen auch erhebliche wirtschaftliche und soziale Vorteile.

Warum Unternehmen das Plastikabkommen begrüßen
Die Wirtschaft ist sowohl Verursacher, aber auch die Lösung für die globale Plastikkrise. Schon im Vorfeld der Verhandlungen in Genf setzen sich mehr als 250 internationale Unternehmen, auch deutsche, global agierende Unternehmen wie Beiersdorf oder Henkel, für globale Regeln ein. Sie tun das auch, weil eine Harmonisierung nationaler Vorschriften für sie eine Vereinfachung bedeuten würde. Statt des Flickenteppichs unterschiedlicher Definitionen, Verbote und Vorgaben gäbe es einheitliche internationale Vorgaben.

Was die Zahlen sagen
Die Strategie- und Politikberater von Systemiq haben die potenziellen Folgen eines globalen UN-Plastikvertrags mit Fokus auf mögliche Verbote, besseres Produktdesign und Abfallmanagement modelliert.

Übergeordnet führen global geltende Regeln zu:

Wirtschaftswachstum
geringeren Risiken und Kosten für Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette verbesserten Systemleistungen wie Sammlung, Sortierung und Recycling ökologischen und sozialen Verbesserungen.
Neun konkrete Punkte, warum ein ambitioniertes Plastikabkommen verglichen mit dem Weiter-so-Szenario gut für die Wirtschaft ist:
– Weniger Plastikmüll wird falsch entsorgt. Erwartet wird eine Verringerung um fast ein Viertel bis 2040.
– Weniger problematische Einwegkunststoffe kommen in den Umlauf. Das Abkommen verspräche 353 Millionen Tonnen weniger Plastikmüll zwischen 2026–2040.
– Die Recycling- und Sammlungsrate steigt weltweit.
– Bessere Recyclingquoten verhindern Materialwertverluste von rund 30–50 Milliarden Euro.
– Die Verfügbarkeit von recyceltem Kunststoff steigt bis 2040 um 77 Prozent auf 120 Millionen Tonnen.
– Die Beschäftigungswachstum im Kunststoffbereich steigt weltweit bis 2040 – einen Sprung von 7,9 auf 10,5 Millionen Jobs. Das stärkste Wachstum wird es im Mittleren Osten und Nordafrika (+83 Prozent) geben, vor Indien (+57 Prozent), und Subsahara-Afrika (+54 Prozent).
– Neue Geschäftsmodelle entstehen und Recycling wird einfacher und günstiger. Durch mehr Vorgaben bei Design-for-Recycling verbessert sich die Wirtschaftlichkeit des Recyclings mit globalen Einsparpotenzialen von bis zu 50 Mrd Dollar.
– Es gibt mehr regulatorischer Sicherheit und niedrigere Investitionsrisiken. Globale Regeln versprechen jährliche Einsparungen von 1,5–3,5 Milliarden Euro.

Quelle: WWF
Grafik: Anforderungen an Plastikvertrag © WWF