Während Finnlands Michelin-Sternelandschaft weitgehend stabil bleibt, ist Helsinkis Gastronomieszene alles andere als statisch. Eine lebendige Welle an Casual-Restaurants – geführt von Köchen mit Erfahrung in der gehobenen Gastronomie – prägt die kulinarische Identität der Stadt neu. Gleichzeitig bereichern saisonale Pop-ups auf Sommerterrassen und Festivals die Esskultur und ziehen neue Zielgruppen an.
Casual-Dining-Lokale gewinnen an Sichtbarkeit: Restaurants wie Aoi, Maukku, Kuurna und Wellamo kombinieren innovative Gerichte mit einer entspannten, persönlichen Atmosphäre und entführen in eine frische Esskultur.
„Als weltweit anerkannter Vorreiter im nachhaltigen Tourismus lassen sich Helsinkis kulinarische Experten stets von den hochwertigen Zutaten aus Finnlands Natur inspirieren. Dies unterstreicht und stärkt Helsinkis Position als florierendes kulinarisches Reiseziel“, so Nina Vesterinen, Tourismusdirektorin der Stadt Helsinki.
Internationale Verbindungen stärken die Szene
Lokale wie Pinocchio und Gadeplan verleihen Helsinki ein warmes, europäisches Flair, während Klaava in Kruununhaka die kulinarische Karte der Stadt erweitert. Obwohl Helsinki lange Zeit ein Randgebiet war, haben in den letzten Jahren mehr Köche Erfahrungen im Ausland gesammelt und so Finnlands globale kulinarische Verbindungen vertieft. Lokale Köche arbeiten enger mit Kollegen in Finnland, den nordischen Ländern und darüber hinaus zusammen. Ina Niiniketo, Gastronomin der Canvas Canteen in Helsinki, reiste kürzlich nach New York, um sich mit der US-Top-Chef-Kandidatin und Privatköchin Lana Lagomarsini bei Visit Finlands „Taste of Finland – A Midsummer Pop-up“ zusammenzutun.
Das Restaurant Nolita, das Schwesterrestaurant des Nolla, hat ein neues Programm namens „Co-Hosted Dinner Service“ gestartet. Zu den bisherigen Gästen zählten das Restaurant Lux aus Rotterdam und der aufstrebende Bistro-Star Barbarea aus Tallinn. Das Nolla – bekannt dafür, in Sachen Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit neue Maßstäbe zu setzen – bereitet am 12. Juli in Helsinki ein Pop-up mit Küchenchef Matthew Orlando, dem ehemaligen Noma-Koch und Gründer des Amass in Kopenhagen, vor und festigt damit Helsinkis Platz auf der globalen Gastronomiekarte.
„Wir möchten zur sich entwickelnden Gastronomieszene Helsinkis beitragen – und für uns ist die Zusammenarbeit eine wertvolle Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen. Gleichzeitig ist es eine Gelegenheit, unseren internationalen Kollegen zu zeigen, was diese Stadt und ihre Esskultur ausmacht“, sagt Albert Franch Sunyer, Mitbegründer der Restaurants Nolla, Nolita und Elm.
Essen steht im Mittelpunkt von Helsinkis urbanem Stadtbild
Auch Food-Festivals nutzen diese Dynamik. Das neue À la Park Festival lädt Restaurants aus Helsinki und darüber hinaus zur Teilnahme ein und präsentiert Highlights wie den finnischen Koch und Noma-Veteranen Toni Toivanen, der während der Veranstaltung ein erweitertes Degustationsmenü präsentieren wird. Das Flow Festival ist weiterhin führend mit seinem hochwertigen und vielseitigen Speisenangebot. Zu den Nachhaltigkeitsbemühungen des Festivals gehört die Verpflichtung, in den kommenden Jahren vollständig vegan zu werden.
Helsinki hat die Esskultur aktiv in ihr Stadtbild integriert – von gepflegten Sommerterrassen bis hin zu belebten Fußgängerzonen – und so frische, einladende Räume für eine blühende Gastronomie geschaffen. Die legendären „Lippakioski“, Helsinkis ikonische Überdachungskioske, erleben nach Jahrzehnten der Versenkung eine bemerkenswerte Renaissance und beleben einen wertvollen Teil des kulinarischen Erbes der Stadt wieder, da eine neue Generation von Unternehmern ihnen in der sich entwickelnden kulinarischen Szene der Stadt neue Bedeutung verleiht.
„Helsinki fühlt sich an wie ein Garten, der gerade zu seiner vollen Blüte erwacht. Die kulinarische Szene hat in den letzten 20 Jahren enorme Fortschritte gemacht, und die Stadt hat endlich ihre kulinarische Identität gefunden. Wir sind eine kompakte Stadt voller Frische, pulsierender Energie und starker Jahreszeiten, die sich in alles einfließen lassen, was wir tun und essen. Die Qualität der Restaurants ist unglaublich und wird ständig besser“, so Laura Styyra, Gastronomin im Restaurant Kuurna und der Weinbar Klaava.
Foto: Canvas Canteen. Image source: Helsinki Partners – Photographer: Anders Husa & Kaitlin Orr