Was uns seit einigen Monaten bewegt, ist ein Zitat von Dieter Nuhr: (Jahresrückblick 2019 in der ARD, am 29.12.2019), dass uns im Jahr 2020 begleiten möge und sicher nach Corona wieder ein Thema werden wird:

„How dare you?“ Hat sie (Greta Thunberg) gefragt. Das darf sie. Die ist 16. Die darf auch wütend sein. Aber was mich aufgeregt hat, war, dass hunderte greise Trottel in der UNO offenbar zu blöd waren, ihr diese Frage zu beantworten. Warum wir es gewagt haben? Das ist doch ganz einfach.

Das die Welt so ist, wie sie heute ist, dass haben nicht wir gemacht. Wer soll denn das eigentlich sein, dieser Wir? Niemand hat die Welt einfach hier so aufgestellt. Sie hat sich entwickelt, über Jahrhunderte. Ein extrem komplexer Vorgang, an dem Milliarden von Menschen mit unterschiedlichsten Interessen beteiligt waren.  

Diesen Vorgang nennt man Geschichte. Vor dreihundert Jahren gab es die erste Dampfmaschine. Dann kam die Industrialisierung. Und niemand wusste damals, wo das mal endet.

Und jetzt steht da eine unfassbar vernetzte Weltwirtschaft, die neben großen Problemen auch immerhin Gesundheit eine verdoppelte Lebenserwartung und Wohlstand für Milliarden erzeugt hat.   

Und das können wir nicht einfach abschalten, weil sonst verreckt uns hier die halbe Menschheit. Deshalb wagen wir es. Deshalb wagen wir es weiter, irgendwie in die Zukunft zu stolpern. Weil die Menschen in Vietnam eben andere Vorstellungen von Zukunft haben, als die Menschen in Brasilien oder in der Schweiz.

Es gibt kein Wir. Wer soll das sein, deshalb müssen wir uns mit den anderen so mühselig einigen. Mit all den faulen Kompromissen, die dazugehören, damit nicht alles wieder mit einem großen Knall endet.

Wir haben eine große Aufgabe vor uns und es wird nicht leicht.

Keine Generation hat es jemals leicht gehabt, außer meiner vielleicht. Ja. Aber alle anderen nicht. Die mussten aufbauen und dann kam Krieg und Wiederaufbau und jetzt muss umgebaut werden.

Und es ist gut, dass sich die nächste Generation um die Zukunft sorgt, aber die Zukunft zu verbiegen, wird nicht ausreichen.

Am Ende werden es nicht die Verhinderer sein, die Zukunft bauen, sondern die, die Neues schaffen. Wir werden uns wieder neu erfinden müssen. Wie schon so oft und es werden nicht die tun, die im Weg stehen, sondern die, neue Wege bauen.“

Von krumstroh

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