Das Einsparen von Heizenergie im kommenden Winter kann zu unerwünschten Nebeneffekten
führen. Sinkende Temperaturen in Wohnräumen begünstigen unter Umständen
die Entstehung von Schimmelpilzen. Der Grund: Ist es draußen kalt und man senkt
die Raumtemperatur, um Energie zu sparen, kühlen sich auch die umgebenden Bauteile
wie Wände und Decken ab. Bei niedrigeren Temperaturen schlägt sich aber die Feuchtigkeit
aus der Raumluft leichter auf kalten Flächen nieder und schafft so ein günstiges
Klima für die Ausbreitung der gesundheitsschädlichen Sporen.

Dieser Effekt lässt sich aber mit einigen gezielten Maßnahmen in den Griff bekommen.
Probleme mit den Sporen bekommen die Inhaberinnen und Inhaber von Wohnungen immer
dann, wenn in ihren Räumen dauerhaft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, die nicht aus der
Wohnung abgeführt wird. Sie entsteht im alltäglichen Leben in einer Wohnung, beim Duschen,
Kochen, Waschen oder durch Pflanzen.
Als Gegenmaßnahme empfiehlt der Experte, die Ansammlung von Feuchtigkeit in der
Wohnung möglichst zu vermeiden: zum Beispiel das Bad nach dem Duschen durch das
weit geöffnete Fenster ins Freie zu entlüften und die Badtür zur Wohnung geschlossen
zu halten, Wäsche im Freien zu trocknen und beim Kochen die Dunstabzugshaube einzuschalten,
sofern diese die Luft nach außen ableitet.
Auch ist darauf zu achten, dass feuchte Luft, etwa aus Küche oder Bad, sich nicht in
ungeheizte Räume ausbreitet.Im Schlafzimmer herrschen in der Regel etwas niedrigere
Temperaturen als in den Wohnräumen. „Daher empfiehlt es sich, die Türen hier geschlossen
zu halten, um wärmere, feuchtere Luft nicht in den kälteren Raum gelangen zu lassen“,
sagt Kraus. „Dennoch muss man darauf hinweisen, dass auch in Schlafzimmern
eine Grundbeheizung erfolgen sollte, um Schäden zu vermeiden.“
Ebenso wichtig ist regelmäßiges Stoßlüften: mehrmals täglich für wenige Minuten die
Türen und Fenster weit öffnen, um feuchte Luft abzuleiten. Stoßweises Lüften ist nicht
nur weit effektiver als stundenlang gekippte Fenster, es verhindert auch das starke Auskühlen
der angrenzenden Wände um die Fensteröffnung. Der Experte von DEKRA erinnert weiter daran,
mit Möbeln und Vorhängen rund zehn Zentimeter Abstand zu kalten Wänden zu halten,
damit die Luft zirkulieren und die Feuchte abtransportieren kann. Heizkörper
sollten grundsätzlich nicht zugestellt werden.
Eine Mindesttemperatur für Räume ist direkt abhängig von der relativen Luftfeuchte. Je niedriger
die relative Luftfeuchte im Raum ist, umso tiefer kann die Raumtemperatur eingestellt werden.
Der Leitfaden des Umweltbundamtes zu Schimmelpilzen schreibt, dass – unter der Voraussetzung
der genannten Aspekte wie Lüften, Vermeiden von Feuchteanreicherung und Luftaustausch zwischen
warmen und kalten Räumen – bei Temperaturen von 16 bis 18 Grad Celsius keine Probleme auftreten
sollten.
Wer sich ein Hygrometer anschafft, kann den Status der Raumluft leicht im Blick behalten.
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht mehr als 65 Prozent betragen. Bei Werten darüber
heißt es wieder: kurz lüften – und heizen! Letztlich ist die Einstellung der Raumtemperatur
eine Frage des Verhältnisses von Energieeinsparung und Wohnkomfort.

Quelle DEKRA

Von krumstroh